Iris Dressler, catalogue-text from ‘Reservate Der Sehnsucht’, 1998 

 

A transparent male body stretches across three video projections, moving minimally as though floating in an aquarium. Similarly phantom-like fragments of sounds and sentences emerge from off-screen. Isolated from their original context in diverse television series, they form cryptic dialogues that are repeatedly broken by short pauses; short moments of silence. Neither plots nor actions come into effect, but rather a sterile substitute, made of little fragments that are, and could make one, emotional. The snatches of language as well as the expressions of emotion, like laughter, sobbing, groaning, shrieking, giggling are, in addition to their acoustic presence, simultaneously transmitted in text and projected onto the floating body, like subtitles. His movements in the ‘vacuum’ are, in turn, directed by the appearance and disappearance of voices. “This is your father speaking” is said at one point.

   It is well known that film and television are surfaces for the projection and mirroring of our confessed and hidden longings and passions. Voices, sounds and film music play an important yet subtle role in this. In ~ you don’t understand Bogers compresses the effects of intonation parameters, both outside and inside speech —parameters that even babies are able to decipher and certainly understand. With this he creates space for a drama, the spectator can hardly escape from. The lethargy of the passively floating body, reacting only to ‘His Master’s Voice’, is passed on to the position of the viewer. The subtle suggestive power of mass media, capable of manipulating our moods considerably (this is of course how advertising operates), seems both isolated and isolating alike; it appears as a powerful discourse that we enter willingly.

 

Über drei Videoprojektionen erstreckt sich ein transparenter männlicher Körper, der sich minimal bewegt, als würde er in einem Aquarium treiben. Aus dem Off tauchen ebenso phantomhaft Geräusch- und Satzfragmente auf. Isoliert aus ihren ursprünglichen Kontexten - diversen Fernsehserien - bilden sie kryptische Dialoge, die immer wieder von kurzen Pausen, kurzen Momenten der Stille durchbrochen werden. Kein Plot, keine Handlung kommt zum Tragen, sondern ein steriles Surrogat emotionaler und emotionalisierender Bruchstückchen.
Sowohl die Sprachfetzen als auch die emotionalen Äußerungen - Lachen, Schluchzen, Stöhnen, Kreischen, Kichern - werden simultan zur akustischen Präsenz in Text übertragen und dem treibenden Körper wie ein Untertitel aufprojiziert. Dessen Bewegungen im »luftleeren Raum« werden wiederum vom Auftauchen und Verschwinden der Stimmen gesteuert. »This is your father speaking«, heißt es an einer Stelle.
Film und Fernsehen sind bekanntermaßen Projektions- und Spiegelflächen unserer eingestandenen wie uneingestandenen Sehnsüchte und Leidenschaften. Stimmen, Geräusche und Filmmusik spielen dabei eine nicht unerhebliche, jedoch subtile Rolle. In "Nòòòò, you don't understand" komprimiert Bogers die Effekte der außersprachlichen und zugleich innersprachlichen Parameter der Intonation, einer gewichtigen Metaebene von Kommunikation, die bereits Säuglinge entziffern - eben sehr wohl verstehen können. Er schafft damit Raum für eine gewisse Dramatik, der man sich als Betrachter kaum entziehen kann. Die Lethargie des passiv dahintreibenden Körpers, der nur auf »His Master's Voice« reagiert, wird an die Position des Betrachters weitergegeben. Die subtil-suggestive Kraft von Massenmedien, die unsere Stimmungslagen erheblich zu beinflussen wissen - mit nichts anderem operiert ja die Werbung - erscheint isoliert und isolierend zugleich, als machtvoller Diskurs, in den wir uns gerne hineinbegeben.     Über drei Videoprojektionen erstreckt sich ein transparenter männlicher Körper, der sich minimal bewegt, als würde er in einem Aquarium treiben. Aus dem Off tauchen ebenso phantomhaft Geräusch- und Satzfragmente auf. Isoliert aus ihren ursprünglichen Kontexten - diversen Fernsehserien - bilden sie kryptische Dialoge, die immer wieder von kurzen Pausen, kurzen Momenten der Stille durchbrochen werden. Kein Plot, keine Handlung kommt zum Tragen, sondern ein steriles Surrogat emotionaler und emotionalisierender Bruchstückchen.
Sowohl die Sprachfetzen als auch die emotionalen Äußerungen - Lachen, Schluchzen, Stöhnen, Kreischen, Kichern - werden simultan zur akustischen Präsenz in Text übertragen und dem treibenden Körper wie ein Untertitel aufprojiziert. Dessen Bewegungen im »luftleeren Raum« werden wiederum vom Auftauchen und Verschwinden der Stimmen gesteuert. »This is your father speaking«, heißt es an einer Stelle.
Film und Fernsehen sind bekanntermaßen Projektions- und Spiegelflächen unserer eingestandenen wie uneingestandenen Sehnsüchte und Leidenschaften. Stimmen, Geräusche und Filmmusik spielen dabei eine nicht unerhebliche, jedoch subtile Rolle. In "Nòòòò, you don't understand" komprimiert Bogers die Effekte der außersprachlichen und zugleich innersprachlichen Parameter der Intonation, einer gewichtigen Metaebene von Kommunikation, die bereits Säuglinge entziffern - eben sehr wohl verstehen können. Er schafft damit Raum für eine gewisse Dramatik, der man sich als Betrachter kaum entziehen kann. Die Lethargie des passiv dahintreibenden Körpers, der nur auf »His Master's Voice« reagiert, wird an die Position des Betrachters weitergegeben. Die subtil-suggestive Kraft von Massenmedien, die unsere Stimmungslagen erheblich zu beinflussen wissen - mit nichts anderem operiert ja die Werbung - erscheint isoliert und isolierend zugleich, als machtvoller Diskurs, in den wir uns gerne hineinbegeben.